Histaminintoleranz – Ursache für Kopfschmerzen/Migräne, Gelenkbeschwerden oder Herz-Kreislaufsymptome und allergische Hautekzeme – die Symptome können so unterschiedlich sein.

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Histaminintoleranz – Ursache für Kopfschmerzen/Migräne, Gelenkbeschwerden oder Herz-Kreislaufsymptome und allergische Hautekzeme – die Symptome können so unterschiedlich sein.

Gemeinsam kann dabei die Ursache sein: ein Zuviel an Histamin im Körper. Histamin als Botenstoff für allergische oder entzündliche Reaktionen. Die Diagnostik ist gar nicht so schwer, man muss nur erst mal auf den Gedanken kommen, dass die Beschwerden (so unterschiedlich sie sein können) mit dieser Krankheit zusammenhängen könnten. Getestet wird dann die Aktivität des histaminabbauenden Enzyms, der DAO, die Histaminmenge im Stuhl, sowie das Vorkommen von histaminproduzierenden Bakterien im Darm. Aus der Konstellation der Ergebnisse + evtl. dem Vorliegen einer schon vorhandenen Neigung zu allergischen Reaktionen (Atopie) ergibt sich dann die Diagnose einer Histaminintoleranz.

Dass solche Unverträglichkeiten Kopfschmerzen verursachen können ist schon weitgehend bekannt, neu ist hingegen die Verbindung zu Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen. Hier kann man evtl. durch stellen der richtigen ursächlichen Diagnose auf die Therapie mit Antidepressiva verzichten. Umgekehrt gibt es aber auch eine Beeinflussung des Darmes und seiner Funktionen durch unsere Psyche und durch Stress!

Stress erzeugt in der Darmwand Entzündungen und führt so zu einer Veränderung der bakteriellen Besiedlung sowie zu einer Erhöhung der Durchlässigkeit der Darmwand, so dass viele „Giftstoffe“ und Allergene ungehindert in die Blutbahn eindringen können. Dies führt zu vielfältigen Problemen.

So gerät der Körper in einen Teufelskreis aus Entzündungsreaktion, geschwächtem Schutzschild gegenüber eindringenden Fremd- und Schadstoffen und weiter angeheizter Entzündungsreaktion. Dadurch können auch Bakteriengifte leichter in die Blutbahn gelangen. Das kann chronische Erkrankungen wie Diabetes, Adipositas und Arteriosklerose begünstigen.

Bestimmte Probiotika (Darmbakterien) können diesen Schädigungen entgegenwirken indem sie bei der Regeneration der Schleimhäute und Wiederherstellung der Barrierefunktion des Darmepithels helfen und antientzündlich wirken - wirksame Helfer also, die gezielt eingesetzt werden können, um Stressfolgen zu behandeln.

Neueste Forschungen zeigen noch viel mehr: die Verbindung zwischen Gehirn und Darm ist keine Einbahnstraße sondern funktioniert in beiden Richtungen: so zeigen sich faszinierende Zusammenhänge zwischen den Darmbakterien und bestimmten Hirnfunktionen. Sie produzieren zudem hunderte neurochemischer Substanzen, die unsere Stimmung, Lernfähigkeit und Gedächtnisfunktion beeinflussen. Serotonin in ist eines dieser „Psychohormone“- verantwortlich u. a. für unsere Schlafqualität, Stressresistenz und Verdauung.

Weitere Informationen zu diesen Themen gibt es in unserer naturheilkundlichen Sprechstunde.

Dr. med. Jens Schaaf


Praxis auf dem Petrisberg
Dr. med. Jens Schaaf
Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin, Naturheilkunde & Integrative Medizin