Nahrungsmittelallergien – wenn Lebensmittel zur Gefahr werden

Histaminintoleranz – Ursache für Kopfschmerzen/Migräne, Gelenkbeschwerden oder Herz-Kreislaufsymptome und allergische Hautekzeme – die Symptome können so unterschiedlich sein.
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Nahrungsmittelallergien – wenn Lebensmittel zur Gefahr werden

Es gibt 2 Arten von Allergien, die für uns von Bedeutung sind: die Typ 1-Allergie (die durch Abwehrkörper der Klasse IGE vermittelt werden), und die Typ 3-Allergie (die durch Abwehrkörper der Klasse IGG vermittelt werden).

Die ersten lösen eine Sofortreaktion aus, die innerhalb von Minuten bis zu einigen Stunden Symptome verursachen und die letzteren führen zu einer verzögerten lmmunantwort, deren Symptome bis zu 3 Tagen verspätet auftreten können. Das macht die selbstständige Zuordnung der allergischen Reaktion zu bestimmten Nahrungsmitteln so schwierig bzw. teilweise unmöglich.

Wir können aber durch spezifische RAST-Tests über eine Blutprobe die Allergene bestimmen lassen und so ermitteln, welche Lebensmittel gemieden werden sollten. Dazu wird in unserer Praxis Blut abgenommen um es in einem speziellen Labor testen zu lassen. Danach erhält der Patient ein persönliches Testergebnis mit einem individuell erstellten Ernährungsplan und Rezepten. Das Ergebnis ist ein Rückgang der Beschwerden bis hin zur Beschwerdefreiheit und häufig auch eine deutliche Gewichtsabnahme!

Solche Allergien treten häufig mit anderen Unverträglichkeiten zusammen auf. Ist erst einmal das Gleichgewicht im Darm gestört, kommt es in der Folge oft zu einem sogen. LEAKYGUT- Syndrom (zu durchlässiger, „löchriger“ Darm) mit vielfältigen negativen Folgen. Giftstoffe (die sogen. Endotoxine) und Entzündungsbotenstoffe treten vermehrt in das Blut über und belasten so die Leber und auch das Gehirn. Nahrungsbestandteile gelangen vermehrt unkontrolliert in die Blutbahn, was dann zu einer Bildung von Antikörpern durch das Immunsystem und somit zur Allergieentstehung führen kann.

Die gute Nachricht ist, dass solche lntoleranzen auch wieder verschwinden können, wenn man eine genügend lange Karenzzeit einhält und die Darmmembran wieder stabilisiert.

Typische Symptome einer solchen Allergie können außer den bekannten Magen- Darmbeschwerden auch chronische Müdigkeit, Leistungsmangel, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen oder Neurodermitis sein. Menschen mit häufigen Rückenschmerzen sollten die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Symptome auch durch Blähungen und Reizzustände im Darm verursacht sein können. Die Schmerzen übertragen sich vom Darm auf die hintere Bauchwand und von dort aus auf die Wirbelsäule, wo der Schmerz dann wahrgenommenund lokalisiert wird.

Manchmal treten Symptome einer schon länger bestehenden Allergie oder Unverträglichkeit erst in Stressphasen auf. Hier fallen dann bisher funktionierende Kompensationsmöglichkeiten weg. Es kommt durch den Stress im Darm zu Entzündungsreaktionen, die dann mit den vorbestehenden Störfaktoren die Allergiesymptomatik auslösen können.

Dr. med. Jens Schaaf


Praxis auf dem Petrisberg
Dr. med. Jens Schaaf
Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin, Naturheilkunde & Integrative Medizin