Nicht schon wieder – eine Blasenentzündung!

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Nicht schon wieder – eine Blasenentzündung!

Kalte Füße, kalte Parkbank, sexuelle Aktivität - und schon wieder eine Blasenentzündung. So geht es vielen Frauen.

Neueste wissenschaftliche Untersuchungen haben Hinweise darauf gegeben, dass ein bestimmter Erreger - Gardnerella vaginalis - häufig dafür mitverantwortlich ist. Die häufigste Ursache einer Cystitis (Blasenentzündung) sind Colibakterien. Nach erfolgter Therapie können diese sich aber in einen Biofilm in der Harnblasenwand zurückziehen und sich dort - unerreichbar für das Antibiotikum und das Immunsystem – verstecken.

Gardnerella vaginalis ist ein Erreger der bei vielen Frauen in kleinen Keimzahlen in der natürlichen Vaginalflora vorkommt und meist keine Beschwerden verursacht. Er kann aber die Blasenwand und die schützende Blasenschleimhaut schädigen. Durch sexuelle Aktivität können Bakterien und Gardnerellen durch die Harnröhre in die Blase gelangen.

Kommt es jetzt zu einem Freisetzen dieser Colibakterien durch die aus der Vaginalflora eingeschleppten (eingedrungenen) Gardnerella vaginalis, so entsteht eine erneute Harnwegsinfektion.
Mit Hilfe eines speziellen Tests (Cystitis-Check) erkennt man, ob sich Colibakterien frei in der Blase oder im Biofilm bzw. in der Blasenwand befinden. So kann man die Therapie genau abstimmen.
Bei einer „normalen“ Blasenentzündung gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten – je nach Schweregrad naturheilkundlich / biologisch mit Kombinationen von Phytotherapeutika, Homöopathika und der Vitamin-C- Hochdosisinfusion oder antibiotisch. Dabei sollte die Entscheidung vom Ergebnis des Urintests und der klinischen Untersuchung / Anamnese abhängig gemacht werden.

Bei einer Antibiose sollte ein wenig darmbakterienschädliches Antibiotikum ausgewählt und die Therapiezeit so kurz wie möglich gehalten werden. Auf jeden Fall ist zu empfehlen an eine begleitende Gabe von Probiotika oral und vaginal zu denken um den Schaden im Darm und das Risiko einer vaginalen Pilzinfektion möglichst klein zu halten!

Zur Vorbeugung von rezidivierenden (wiederholten) Blasenentzündungen gibt es zwei standardisierte Impfungen (Urovaxom oder Strovac) und ein individuelles Therapiekonzept durch Herstellung einer speziellen Impfung aus den eigenen Problemkeimen (Urovaccine). Diese Variante bietet den Patienten ein Spezialist für mikrobiologische Therapieverfahren.
tzündungshemmende Phytotherapeutika (pflanzliche Wirkstoffe) oder, im Falle einer Pilzbesiedlung des Darmes, einer antimykotischen Therapie.

Dr. med. Jens Schaaf


Praxis auf dem Petrisberg
Dr. med. Jens Schaaf
Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin, Naturheilkunde & Integrative Medizin