Immunsystem Folge 2: Was schwächt unser Immunsystem?

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Immunsystem Folge 2: Was schwächt unser Immunsystem?

Das Immunsystem schwächen Stress, Schlafmangel, (Nährstoff-) Mangelzustände, Belastung durch freie Radikale (oxidativer Stress), aber auch Chemo- und Strahlentherapie, diverse Grunderkrankungen wie z.B. Diabetes, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa aber auch körperliche Überlastung (sportliche Wettkämpfe, intensives Training) oder Antibiotika. Das führt oft zu einer erzögerten und oder nicht ausreichenden Immunantwort.

Stressreduktion und ausreichender, erholsamer Schlaf sind wichtige Abwehr- Grundvoraussetzungen. Hier helfen oft schon homöopathische oder pflanzliche Präparate, die je nach individueller Situation und Problematik ausgewählt werden: z. B. Johanniskraut, Baldrian, Passionsblume, Hopfen, Melisse und Hafer als Einzel- oder Kombinationsarzneimittel.

Viele dieser Präparate gibt es auch in der noch stärker wirksamen Form von intravenös (in das Blut) injizierbaren Lösungen.

Bei Nährstoffmangel erfolgt zuerst eine genaue Blutanalyse und daraufhin eine gezielte, teils per Infusion verabreichte Substitution.

Oxidativer Stress entsteht u. a. durch Konsum von Tabak und Alkohol, psychischer Belastung, Umweltschadstoffe, Operationen/Verletzungen, Chemo- und Strahlentherapie und chronischen Entzündungen. Gegen diesen Zustand verwendet man Antioxidantien wie Vitamin C, E, Q10 (Ubichinon), pflanzliche Therapeutika oder die OZON- bzw. UVB-Eigenbluttherapie. Der durch den oxidativen Stress verursachte Vitamin-C-Mangel, kann mit Vitamin-C-Infusionen behoben werden.

Bei Systemerkrankungen wie Diabetes oder chron. entzündlichen Darmerkrankungen kommen neben den schulmedizinischen Therapien auch mikrobiologische und pflanzliche Behandlungsansätze in Frage. Körperliche Überlastung führt häufig zum sogenannten Open-Windows- Effekt. Gerade Sportler fürchten diese Folge von hohen Trainingssequenzen oder Wettkämpfen. Aufgrund der starken physischen Belastung wird das Immunsystem vorübergehend geschwächt und öffnet „Tür und Tor“ für Infekte. Diesem kann man durch gezielte Immunstimulation mit Vitaminen, Mikronährstoffen und pflanzlichen, abwehrsteigernden Mitteln entgegenwirken.

Niemals eine „Antibiose“ ohne eine „Probiose“. Man sollte den immer entstehenden „Kollateralschaden“ einer Antibiotikatherapie im Bereich der wichtigen Darmflora durch eine gleichzeitige probiotische Therapie mit wichtigen Darmbakterien ausgleichen.

In Folge 3 wird über therapeutische Möglichkeiten berichtet.

Dieser Bericht beruht auf eigenen langjährigen Praxiserfahrungen und soll nicht als konkrete Handlungsaufforderung verstanden werden, bzw. ersetzt keinen Arztbesuch.

Dr. med. Jens Schaaf


Praxis auf dem Petrisberg
Dr. med. Jens Schaaf
Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin, Naturheilkunde & Integrative Medizin