Immunsystem Folge 4: Multi-Kulti stärkt das Immunsystem

Immunsystem Folge 3: Therapeutische Möglichkeiten zur Abwehrstärkung
3. April 2019
Histaminintoleranz – Ursache für Kopfschmerzen/Migräne, Gelenkbeschwerden oder Herz-Kreislaufsymptome und allergische Hautekzeme – die Symptome können so unterschiedlich sein.
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Immunsystem Folge 4: Multi-Kulti stärkt das Immunsystem

In der Herbst- und Winterzeit haben Erkältungskrankheiten wie Bronchitis und Nebenhöhlenentzündungen Hochsaison. Ist das Abwehrsystem geschwächt, folgt oft ein Infekt dem anderen. Dabei sind Antibiotika nur bei schweren bakteriellen Infektionen (wie z. B. einer echten Lungenentzündung) eine sinnvolle Therapie, denn sie sind bei viralen Infekten wirkungslos. Der häufige, unkritische Einsatz fördert die Bildung von Resistenzen (Bakterien werden immun gegen bestimmte Antibiotika). Außerdem haben sie eine ungünstige Auswirkung auf die wichtige Schutzbakterienbesiedlung der Schleimhäute des Darms und der oberen Atemwege.

In meiner Praxis habe ich die Erfahrung gemacht, dass Probiotika (Präparate mit nützlichen Darmbakterien) nachhaltig und auf sanfte Weise das Immunsystem stärken und so vor Infekten schützen können. Erfreulicherweise werden die Erkenntnisse zur Verwendung von Probiotika durch zahlreiche aktuelle Studien bestätigt.

Die Schleimhaut der Atemwege bietet Lebensraum für viele wichtige Bakterien. Deren Zusammensetzung und Vielfalt bestimmt mit, ob sich Krankheitserreger vermehren und Infektionen verursachen können. Neueste Forschungen zeigen, dass die mikrobielle Besiedlung der Atemwegsschleimhäute ähnlich wichtig ist wie die der Darmschleimhaut und mit dieser eng zusammenhängt. Daraus ergibt sich das Ziel, die bakterielle Schutzflora zu stabilisieren, deren Vielfalt zu erhalten und dadurch die Kolonisationsresistenz an den Schleimhäuten zu stärken.

Orthomolekulare Medizin
Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich hierbei um die Optimierung der (Mikro-) Nährstoffversorgung unseres Körpers. Niedrignormale Laborwerte und erst recht eine Mangelversorgung führen häufig zu einer Verschlechterung der Abwehrlage und der allgemeinen Leistungsfähigkeit. Infektanfälligkeit und häufige Tagesmüdigkeit sowie Erschöpfung aber auch Symptome wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Haarausfall oder depressive Verstimmungen können die Folge sein.

Am Anfang steht die genaue Analyse der Laborwerte im Blut. Hierbei sollten aber die Ergebnisse sinnvoll und individuell interpretiert und nicht nur anhand der sogenannten „Normbereiche“ bewertet werden. Normbereich und Optimal- bzw. Wohlfühlbereich unterscheiden sich oft beträchtlich.

Dieser Bericht beruht auf eigenen langjährigen Praxiserfahrungen und soll nicht als konkrete Handlungsaufforderung verstanden werden, bzw. ersetzt keinen Arztbesuch.

Dr. med. Jens Schaaf


Praxis auf dem Petrisberg
Dr. med. Jens Schaaf
Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin, Naturheilkunde & Integrative Medizin